Die Gekaufte Braut des Piratenkönigs

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Die schwarze Schlange

Die Kutsche kam ruckartig zum Stehen, ihre Räder knirschten auf dem Kies. Captain Blackthorns behandschuhte Hand zog scharf an der Leine, die sich fest um seine Finger schloss. Ich stolperte nach vorne, mein Gleichgewicht wankte, als der plötzliche Zug mein Kleid leicht nach unten zog. Kalte Luft strömte durch die Kutschentür und biss gegen meine Haut.

„Mach dir keine Mühe, es zu richten, mein Liebchen“, schnurrte er, seine Lippen zu einem sadistischen Lächeln verzogen. „Genau so sehe ich dich gern. Meine Mannschaft könnte eine gute Show gebrauchen. Sie werden lernen, dass du mir gehörst.“

Er riss die Tür mit einem Stoß auf. Die Leine spannte sich erneut straff, und ich war gezwungen, ihm hinaus ins Morgenlicht zu folgen. Seine Stiefel schlugen mit entschlossenen Schritten auf das Dock, jeder Schritt hallte über die Holzplanken. Die Black Serpent ragte vor uns auf, eine dunkle Silhouette gegen den Horizont, ihre Segel wie Gespenster im Wind flatternd. Die Totenkopf-Flagge knallte über uns, ein düsteres Banner, das meine Gefangenschaft verkündete. Je näher wir kamen, desto mehr überragte das Schiff mich. Sein dunkler Rumpf war mit Eisen verstärkt, Kanonen säumten die Geschützpforten wie stille Zähne, und die geschnitzte Schlange am Bug starrte mit kalter Belustigung herab. Mein Puls raste. Es fühlte sich an, als würde ich auf einen Galgen zugehen. Die Mannschaft schnappte zur Aufmerksamkeit, als wir die Gangplanke erreichten. Harte Gesichter, gezeichnet von Jahren rauer See und noch härterer Disziplin, starrten geradeaus. Keiner wagte es, Blackthorns Blick zu begegnen. Die Leine lockerte sich nicht, als er die Planke hinaufging. Meine Schritte waren wackelig auf dem schwankenden Holz, aber es gab kein Verlangsamen für ihn.

„Bootsmann!“ Seine Stimme knallte wie eine Peitsche.

Ein stämmiger Mann trat sofort vor und salutierte. „Aye, Captain?“

„Bereite das Schiff vor. Wir stechen innerhalb einer Stunde in See. Alles muss in Ordnung sein, oder es wird Konsequenzen geben.“

Angst flackerte in den Augen des Bootsmanns, aber er nickte. „Aye, Captain.“

Er drehte sich um und brüllte Befehle, und das Deck erwachte zum Leben. Seile spannten sich, Segel entfalteten sich, und Rufe mischten sich mit den Schreien der Möwen und dem Ächzen der Schiffsbalken. Durch all das hielt Blackthorn fest an der Leine. Seine Augen glitten zurück zu mir, dunkel, besitzergreifend und voller etwas, das ich nicht zu benennen wagte.

„Willkommen in deinem neuen Zuhause, mein Liebchen“, sagte er leise. „Die Black Serpent gehört jetzt dir. Gehorche, und du könntest überleben.“

Mit einem scharfen Ruck zog er mich in Richtung der Kapitänskajüte. Einige Crewmitglieder warfen mir neugierige Blicke aus den Augenwinkeln zu, ihre Neugier gedämpft von Gleichgültigkeit, bevor sie zu ihren Aufgaben zurückkehrten. Ich hielt den Kopf gesenkt, Hitze prickelte auf meinen Wangen. Die Kabinentür schloss sich hinter uns mit einem schweren Knall und dämpfte das Geräusch des Decks. Schatten hüllten den Raum ein, nur unterbrochen vom flackernden Licht der Laternen. Der Duft von Salz, Leder und altem Holz drängte sich um mich, dick und bedrückend. Gegen die entfernte Wand deutete ein Schreibtisch, überladen mit Karten und einem angelaufenen Globus, auf unzählige Reisen hin. Eine nahegelegene Kommode quoll über mit reichen Stoffen und geplünderten Schätzen, achtlos zusammengeworfen. Meine Augen fielen auf den Schrank. Seine Tür hing leicht offen und enthüllte Reihen von Kleidern, Spitze und Stickerei, die in einer Piratenkajüte fehl am Platz wirkten. Kleider wie meines. Mein Magen zog sich kalt zusammen. Im Zentrum des Raumes stand ein prunkvolles Bett, drapiert mit schwarzem Satin. Kissen waren hochgestapelt, eine Pelzdecke achtlos am Rand geworfen. Es war opulent, erstickend. Aber in der Ecke glitzerte ein kleiner eiserner Käfig im schwachen Licht. Kalte Metallstangen, schmal und unnachgiebig. Ein Gefängnis im Gefängnis.

„Ich sehe, du hast deine neuen Quartiere gefunden“, sagte Blackthorn mit einem dunklen Lachen.

Er ließ die Leine lockern, trat aber näher, seine Präsenz überwältigend. „Dieser Raum birgt viele Geheimnisse, mein Liebchen. Du wirst sie mit der Zeit lernen. Für jetzt gewöhne dich an deine Umgebung. Du wirst lange hier sein.“

Ohne Vorwarnung zog er mich in seine Arme. Sein Griff war unerbittlich, besitzergreifend. Ich schnappte nach Luft, gepresst gegen die Hitze seiner Brust, während sich die Schatten des Raumes um uns schlossen. Seine Finger strichen über meinen Nacken, eine stumme Warnung.

„Widerspruch wird es nur schlimmer für dich machen“, knurrte er an meinem Ohr.

Er griff nach meinem Kragen und löste ihn mit bedachter Sorgfalt. Das Leder glitt weg, aber sein Griff um mich blieb bestehen. Seine Augen verdunkelten sich, Zufriedenheit glitzerte wie eine Klinge.

„Du gehörst jetzt mir“, sagte er leise, seine Stimme voller Autorität und Amüsement.

Die Worte sanken wie Eisen in meine Brust. Er trat zurück, und der Kragen fiel mit einem leisen Klirren auf den Boden, ein Symbol meiner Unterwerfung.

„Geh in den Käfig.“ Seine Stimme war kalt und absolut.

„Nein.“ Meine Stimme zitterte, brach aber nicht. „Ich werde nicht.“

Seine Augen verengten sich. „Du wagst es, mir zu trotzen?“

„Ich bin kein Tier“, sagte ich und hob mein Kinn. „Ich werde nicht wie eines eingesperrt.“

Für einen Herzschlag hing Stille zwischen uns. Wut flackerte über sein Gesicht, schnell und gefährlich. Dann stürzte er sich auf mich, packte meinen Arm mit schmerzhafter Kraft. Bevor ich reagieren konnte, schob er mich in den offenen Käfig. Die Eisenstangen waren kalt unter meinen Handflächen, als ich hineinstolperte. Die Tür schloss sich mit einer Endgültigkeit, die mein Herz schneller schlagen ließ.

Blackthorn wandte sich ab und ging zu seinem Schreibtisch. Das flackernde Licht der Laterne warf Schatten, die tanzten, während die Zeit sich dehnte. Mein Puls dröhnte in meinen Ohren.

Die Kabinentür knarrte. „Captain“, sagte eine Stimme.

Blackthorn hob abrupt den Kopf. „Was ist?“

James stand im Türrahmen, groß und schlank, seine scharfen blauen Augen durchsuchten den Raum. Die Haltung des ersten Offiziers war ruhig, aber fest.

„Wir sind bereit, auszulaufen“, sagte James.

„Gut.“ Blackthorns Gesichtsausdruck verdüsterte sich. „Lerne deine neue Schwägerin kennen.“

James' Blick wanderte zu mir, eingesperrt in der Ecke. Ein Hauch von Mitleid huschte über sein Gesicht. „Elias, das ist nicht richtig. Sie verdient das nicht.“

Blackthorns Kiefer verkrampfte sich. „Verdient? Was verdient überhaupt jemand?“ Er trat näher an seinen Bruder heran, seine Stimme war leise und giftig. „Sie gehört mir. Sie wird lernen zu gehorchen.“

„Es gibt andere Wege, deine Stärke zu beweisen“, sagte James ruhig. „Diese Grausamkeit wird euch beide brechen.“

Schweigen dehnte sich. Das Schiff knarrte unter uns, seine Balken bewegten sich mit der Flut.

Schließlich wandte Blackthorn seinen Blick ab. „Bereite das Schiff vor. Wir legen jetzt ab.“

James nickte einmal und ging. Die Tür schloss sich und versiegelte mich wieder in den Schatten.

Blackthorn drehte sich langsam zu mir um, seine Augen funkelten wie die eines Raubtiers im Dunkeln. „Sehr gut, Haustier“, murmelte er. „Du lernst, gesehen und nicht gehört zu werden.“

Er öffnete die Käfigtür mit einer schnellen Bewegung, das Metall ächzte. Bevor ich mich bewegen konnte, packte seine Hand mein Handgelenk und zog mich heraus. Sein Griff war unerbittlich, seine Wärme ein scharfer Kontrast zu dem kalten Eisen, das mich Momente zuvor gehalten hatte. Das Laternenlicht flackerte wild, als er mich durch den Raum zog. Schatten tanzten wie Geister an den Wänden. Am Rand des Bettes hielt er inne, seine Augen fest auf meine gerichtet. Die schwarzen Satinlaken schimmerten schwach im dämmrigen Licht, plüschig und luxuriös gegen die harte Realität seines Griffs.

„Das wird eine Lektion für dich sein“, sagte er leise, seine Stimme ein gefährliches Flüstern. „Erinnere dich an deinen Platz, und vielleicht wird es leichter für dich.“

Mit einem groben Zug führte er mich auf das Bett hinunter. Das kühle Satin traf auf meine Haut, als sich die Schatten um uns schlossen. Seine Hände bewegten sich mit bedachter Absicht, jede Berührung eine Erinnerung an seine Dominanz. Sein Schatten verschmolz mit der Dunkelheit über mir, bedrohlich und unerbittlich. Als sein Atem mein Ohr streifte, kalt und gebieterisch, wurde mir klar, dass dies erst der Anfang war.

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